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Der Wolf in Deutschland

In den letzten 20 Jahren hat sich der Wolf in Deutschland wieder angesiedelt und verbreitet. Diese Rückkehr des Wolfes ist das Ergebnis von Schutzmaßnahmen und gesteigertem Umweltbewusstsein, und sie ist ein wichtiges Zeichen für den Schutz der natürlichen Umwelt und der Artenvielfalt.

Foto: Martin Mecnarowski www.photomecan.eu, CC BY-SA 3.

In Deutschland gibt es derzeit mehrere Wolfsrudel und einzelne Wölfe, vor allem in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Obwohl die Rückkehr des Wolfes eine positive Entwicklung darstellt, gibt es auch Bedenken und Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Koexistenz mit der menschlichen Bevölkerung und deren Weidetierhaltung.

Wölfe sind seit Tausenden von Jahren ein faszinierender Teil der menschlichen Kulturgeschichte. In vielen Kulturen wurden sie als heilige Tiere verehrt oder als Symbol für Macht und Stärke betrachtet. Allerdings verlief die Beziehung zwischen Menschen und Wolf nicht immer harmonisch. Im Verlauf der Geschichte wurden Wölfe seit Beginn der Weidetierhaltung oft als Bedrohung für Nutztiere und Menschen angesehen, was dazu führte, dass sie gejagt und nahezu ausgerottet wurden. Besonders in Europa wurden Wölfe im 19. und 20. Jahrhundert fast vollständig ausgelöscht. Doch in den letzten Jahrzehnten hat sich ein wachsendes Bewusstsein für den Schutz bedrohter Arten und die Wichtigkeit der Erhaltung der Artenvielfalt entwickelt.

Dies führte dazu, dass sich Wölfe in vielen Ländern Europas wieder angesiedelt haben. Der Schutz von Wölfen ist auch ein zentraler Bestandteil des europäischen Naturschutzes und wird durch internationale Abkommen wie die Berner Konvention und die FaunaFlora-Habitat-Richtlinie unterstützt.

Heutzutage leben Wölfe in vielen Teilen der Welt, einschließlich Nordamerika, Europa und Asien. Sie leben oft in Familienverbänden, den sogenannten Rudeln, und ernähren sich hauptsächlich von Wildtieren wie Hirschen, Rehen und Elchen. In einigen Regionen leben Wölfe jedoch auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen und können gelegentlich ungeschützte Nutztiere angreifen.

Verbreitungsgebiet. Foto: Mariomassone, Public domain, via Wikimedia Commons

Das Zulassen einer Wiederansiedlung des Wolfes in Deutschland ist eine bedeutsame Errungenschaft für den Naturschutz und die Artenvielfalt.

Konflikte zwischen Wölfen und Nutztieren wie Schafen sind keine Seltenheit, und es werden auch Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Menschen in der Nähe von Wolfsgebieten, insbesondere wenn Kinder oder Haustiere betroffen sind, geäußert. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um eine sichere Koexistenz zwischen Menschen und Wölfen zu gewährleisten. Dazu gehören beispielsweise Herdenschutzmaßnahmen wie Elektrozäune, der Einsatz von Herdenschutzhunden, Nachtpferchen und Hirten. Es ist ebenso wichtig, die Bevölkerung über das Verhalten im Umgang mit Wölfen zu informieren, um mögliche Konfliktsituationen zu minimieren. So wie dies auch für den Umgang mit anderen Wildtieren gilt.

Studien haben gezeigt, dass Wölfe normalerweise nicht aggressiv gegenüber Menschen sind und sehr selten Menschen angreifen.

Es ist äußerst selten, dass ein Wolf einen Menschen angreift, und Fälle von Wolf-Angriffen auf Menschen treten vor allem in Gebieten auf, in denen es wenig Beutetiere gibt, Tollwut unter Wölfen vorkommt, der Wolf angegriffen wurde oder der Wolf habituiert wurde, d.h. durch Fütterung an den Menschen gewöhnt wurde. Trotzdem gibt es immer wieder Falschinformationen und Vorurteile über Wölfe, die einer sachlichen Betrachtung nicht standhalten. Es ist wichtig, sich von solchen Fake News zu distanzieren und auf faktenbasierte Informationen zu setzen. Die Wachstumsrate der Wolfspopulation verlangsamt sich bereits seit Jahren, und mit geeignetem Herdenschutz ist die Koexistenz zwischen Wolf und Weidetier möglich. Wölfe sind scheue Tiere, die den Menschen meiden, und es gibt seitdem sich die Wölfe wieder in Deutschland angesiedelt haben, keine bestätigten Fälle von Wölfen, die Menschen angegriffen haben. Vielmehr tragen Wölfe zum natürlichen Gleichgewicht des Ökosystems bei, indem sie den Bestand der Beutetiere gesund und fit halten und das Überleben bedrohter Arten durch das Hinterlassen von Nahrungsresten für andere Tierarten sichern sowie wichtige Mikroorganismen für den Wald bilden.

Foto: © aktion tier

Die Rückkehr des Wolfes in Deutschland ist ein bedeutender Schritt für den Naturschutz und die Artenvielfalt. Es ist wichtig, dass wir diese Rückkehr als positive Entwicklung betrachten und uns für eine sichere Koexistenz zwischen Menschen und Wolf einsetzen. Der Wolf ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems, der dazu beiträgt, die natürliche Vielfalt zu bewahren. Wir sollten uns daher bemühen, durch gezielte Maßnahmen und eine auf Fakten basierte Aufklärung ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Denn der Wolf ist nicht nur ein faszinierendes Wildtier, sondern auch ein Symbol für die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts in unseren Ökosystemen.

Der Wolf in Europa:

Einst neben dem Menschen das am weitesten verbreitete Säugetier

1904: Letzter Wolf in Deutschland erlegt
1998: Von Polen aus wieder eingewandert
2001: Offiziell kündigt das sächsische Umweltministerium die Rückkehr der Wölfe an